Live-Blog zur digitalen OMKB März 2021 – Kein Ticket? Kein Problem! Die wichtigsten Learnings der Main-Stage-Sessions direkt zum Mitlesen

Am 25. und 26. März findet die virtuelle OMKB (ursprünglich Online-Marketing-Konferenz Bielefeld) bereits zum dritten Mal und gleich an zwei aufeinander folgenden Tagen statt. Wenn du kein Ticket ergattern konntest, aber gern dabei wärst, um die Highlights der Top-Vorträge mitzubekommen, ist dieser Live-Blog die perfekte Adresse für dich.

Wir schreiben an beiden Event-Tagen fleissig für dich mit, damit du dein  Digital-Marketing-Wissen auffrischen und erweitern kannst. Diese Seite wird direkt nach jeder Session aktualisiert. Schau also gern immer wieder vorbei oder bleibe einfach hier und lade die Seite regelmässig neu, um alles direkt mitlesen zu können.

Die dritte virtuelle OMKB – Was dich am 25.-26. März 2021 erwartet

Der digitalen Version der OMKB ist es gelungen, dem guten Ruf der beliebten Live-Veranstaltung in der Stadthalle Bielefeld nicht nur gerecht zu werden, sondern ihn auch noch zu toppen:

Aufgrund des grossen Erfolges und der hohen Nachfrage hat sich das Konferenz-Team der Think11 entschieden, das ursprünglich eintägige Event auf zwei Tage auszuweiten. Für das begeisterte Publikum heisst das konkret:

  • 2 Tage Online-Marketing-Highlights
  • auf jeweils 2 Bühnen
  • mit 55+ Speakern
  • in 41+ Sessions

Zum ersten Mal melden sich die zwei sympathischen, wortgewandten Digital-Marketing-Experten, Schahab Hosseiny (CEO der Think11 GmbH) und Mario Rose (COO der Think11 GmbH) aus dem neu eingerichteten Berliner OMKB-Studio und moderieren das Event mit gewohnter Professionalität und vielen Deep-Dive-Fragen. Das Moderatoren-Duo wird von dem Online-Marketing-Profi Christoph Steger, der unter anderem das OMKB-Team leitet, tatkräftig vor und hinter der Kamera als Co-Host unterstützt.

Tontechniker, Kameramänner und weitere Spezialisten runden das Team der OMKB im eigens für die Veranstaltung eingerichteten Studio im Mercure Hotel MOA Berlin, dem zweitgrössten Konferenzhotel der Hauptstadt, ab, um dir das beste digitale Konferenz-Erlebnis des Frühjahrs 2021 zu liefern.

Mach dich bereit für zwei unvergessliche Konferenztage und zahlreiche Experten-Tipps aus der deutschen und internationalen Digital-Marketing-Szene. Los geht’s!

Eis.de – Test, Measure, Learn. Warum Experimente erfolgskritisch im (digitalen) Marketing sind

Einen spannenden und perfekt zum Mar-Tech-Gedanken von Think11 passenden Auftakt liefert Maximilian Steudel, Head of International Digital Marketing von Triple A Internetshops, auf der dritten virtuellen OMKB. Er plädiert für eine Datenbasierte Entscheidungsfindung und für Learning und Growing by Testing.

Maximilian gibt euch folgende wertvolle Tipps mit auf den Weg:“Ohne Daten bist du nur eine Person mit einer persönlichen Meinung.“ – Daten ohne Interpretation sind nutzlos. Eigene Meinungen soll man wegen der kognitiven Verzerrung kritisch nachfragen.

  • Verlässliche Methoden sind notwendig, um unsere auf persönlichen Meinungen basierenden Methoden zu operationalisieren. Das geht mit objektiven Daten und evidenzbasiert.

Schritt 1: Testen und Ideen sammeln: Was soll getestet werden und nach welchem Roadmap? Primäre und sekundäre KPIs festlegen (Beispiel: Öffnungsrate bei Newsletter als primär, Umsatzsteigerung als sekundär).

Schritt 2: Backlog aufbauen, Daten sammeln: Jede verrückte Idee hat ihre Berechtigung! Die Ideen werden dann mit Stakeholdern (IT, Grafik etc.) priorisiert (z.B. nach Budget, Outcome etc.) Dann wird ein Testing-Roadmap entwickelt. Auf Basis von Ideen werden Hypothesen formuliert – mit unabhängigen und abhängigen Variablen. („Wenn wir X tun, passiert Y.“).

Die Hypothese wird in diesem Loop bestätigt oder widerlegt. Split-Testing (A/B-Testing) ist eine Form der Hypothesen-Testing. Die beste Variante wird im direkten Wettbewerb identifiziert. Beim A/B-Testing ist Kreativität gefragt. Fake-/Smoke-Tests – hier werden absichtlich Funktionen vorgetäuscht, um generelles Interesse abzufragen. Diese Methode schont das Budget und ist zeitsparend. Beispiel von EIS: Testen, ob Wunschlisten Sinn machen. Ob überhaupt Nutzerinteresse besteht, wurden Fake-Tests durchgeführt.

Als diese sich bestätigt haben, wurden A/B-Tests durchgeführt. MVP ist eine weitere Testing-Möglichkeit (das minimal überlebensfähige Produkt) bildet Grundfunktionern ab, damit Nutzer Produkte testen und erleben können. Das hilft, Marktlücken zu erkennen. Das Ziel hier: Mit relativ wenig Zusatzaufwand einen Prototypen auf den Markt zu bringen (z.B. Toy-Finder von EIS). Weitere MVPs könnten sein: Chat-Funktion, Tinder-Swipe. MVPs sind in hohem Masse kundenorientiert.

Schritt 3: Daten messen, auswerten und Massnahmen entsprechend umsetzen. Learning aus dem Performance-Bereich werden in anderen Bereichen getestet und bei Erfolg implementiert. Web-Analytics-Daten werden bei EIS zum Beispiel für die Entwicklung von TV-Werbung angewandt.

Zum Anfang muss festgelegt werden, wie lange ein Test laufen soll. Ansonsten könnten die Ergebnisse auf Zufall basieren und die Erkenntnisse werden falsch interpretiert. Ergebnisse weniger im Tool checken, sich lieber an der Testzeit orientieren, um eine Signifikanz zu erreichen (z.B. mit Tools wie Optimizely).

Sofern das berechnete Konfidenz-Niveau über 95% beträgt, liegt die Irrtums-Wahrscheinlich nur bei 5%. Die Hypothese bestätigt sich. Dann sollte man sich über die Zielgruppe Gedanken machen: Jeder Test benötigt eine Kontrollgruppe. Diese erfährt keine Änderungen. Dies stellt die Validität der Tests sicher. Nur so wird die wahre Wirkung der Massnahmen erkannt. Dann muss man sich überlegen, wie man Messbarkeit gewährleistet. Tracking-Mechaniken, wie Cookies, sind weiterhin wichtig. Tracking-Links sind wichtig. Kontaktdaten, auch für B2B, können über Call-Tracking helfen auch, Daten zu erheben.

Der letzte Schritt im Measurement-Prozess ist die Bewertung. Bei der Interpretation der KPIs vorsichtig sein: Nicht immer absolute Zahlen verwenden, weil nie die gleiche Anzahl an Nutzern in den unterschiedlichen Testvarianten erhalten sind. Learning: Entweder wird die Hypothese am Ende bestätigt oder widerlegt – auch, wenn es wehtut. Es erfolgt eine Implementation oder die Hypothese wird verworfen oder abgewandelt weitergetestet.

  • Interdisziplinäre Teams sind für den Erfolg dieses Modells notwendig.
  • Strategische Ziele in kleinere Einheiten unterbrechen, aber das Big Picture im Auge behalten.
  • Misserfolge sind normal und auch eine Form von Learning. Nutzer reagieren nicht immer so, wie man es erwartet.
  • Deshalb können Folgetests sinnvoll sein.
  • Tests sollten immer dokumentiert werden. Immer so breit wie möglich intern kommunizieren, was der Test bewirken kann. Dies motiviert das Team.

DOUGLAS – Der Weg zur Beauty-Plattform mit Marktplatz & Retail-Media

Wie DOUGLAS, Europas führende Premium-Beauty-Plattform, sich im Rahmen ihrer Digital-First-Unternehmensstrategie in eine digitale Plattform mit inzwischen 1 Mrd. Euro verwandelt hat, erfahren wir von Max Melching, Director Online Marketing Data, Retail Media & Marketplace.

Wichtige Learnings aus dem Vortrag:

  • Die relevanten Schritte von DOUGLAS zur digitalen Beauty-Plattform: Ganz viele Bausteine, davon die zwei wichtigsten: Marketplace (Partner-Programm) und Retail-Media
  • E-Commerce bei DOUGLAS ist seit 20 Jahren ein Thema, in den letzten Jahren fand ein enormer Wachstum statt. Auch wegen der Pandemie steht DOUGLAS vor der Herausvorderung, den Umsatz über E-Commerce abzufangen. Touch-and-Feel sowie Store-Experience entfallen im Moment.
  • Der Fokus liegt auf der Digital-First-Strategie: DOUGLAS als Beauty Plattform positionieren.
  • Ziel: One-Stop-Shopping-Destination für Beauty werden, d.h. alle Premium-Produkte abzudecken. Dazu gehört aber noch mehr: Beauty-Produkte der Massenherstellung, Nahrungsergänzungsmittel, Health & Wellness. Dazu kommen Stretch-Segmente: Taschen, Kerzen, Schmuck etc.
  • Diese ganzen Kategorien waren nicht allein abbildbar. Lösung: Brands und Händlern ermöglich, die DOUGLAS-Plattform zu benutzen und so die Produktpalette erweitern. (Ergebnis: +100.000 zusätzliche Produkte innerhalb eines Jahres, das ist eine Verdreifachung)
  • Gut angenommen worden: Cross- und Upselling-Effekte sind eingetreten. DOUGLAS-Produkte werden oft zusammen mit den Partner-Produkten gekauft (Mixed-Baskets).
  • Produktverfügbarkeit ist ein enormer CRO-Hebel. Deshalb bewusst Partner einschalten, die die gleichen Produkte anbieten – Back-Füll-Logik: Wenn DOUGLAS keine Produkte mehr auf Lager hat, greifen die Lagerbestände der Partner. Damit lassen sich Kunden optimal bedienen.
  • Angeschlossene Filialen stellen die Produktverfügbarkeit zusätzlich sicher.
  • Was liegt bei wem? Geschlossener, kuratierter Marktplatz und kein offener wie bei Amazon. In wenigen Wochen können Partner dazugeschaltet werden und zwar jeder Grössenordnung.
  • Internationalität: Von Local-Player zu Global-Hero – die Skalierung ist eine wichtige Hebel.

Retail-Media ist wichtig weil: DOUGLAS hat den Datenschatz selbst (Kaufhistorie u.ä.). Die DMP (Data Management Plattform) spielt hier eine grosse Rolle. Hier werden die E-Commerce-Daten zusammengebracht. Die Daten der Beauty-Card-Daten fliessen auch hier ein. In den Filialen und auch im Online-Konto hinterlegt. Die Beauty-Card verbindet die Store-Daten mit E-Commerce-Data optimal. Die Datenhistorie geht nicht bei Null los, wenn ein Local-Kunde zum ersten Mal online einkauft.

  • Segmente bilden ist relevant und zwar nach Kaufverhalten. (Man kann z.B. vorhersagen, wann Produkte alle sind und der Kunde ein entsprechendes Newsletter basierend auf seine gekauften Produkten erhalten soll.
  • Im Brabd- und Awareness-Bereich kann man gut in Socia-Media targeten. Schwer wird es, wenn um die Conversion geht. Hier erhalten Daten zum Kaufverhalten eine grosse Relevanz.
  • Sponsored Product Ads sind auf der DOUGLAS-Plattform im Einsatz und bringen zusätzlichen Profit.
  • Audience-Ads sind integrierte Banner, die nicht für jede Nutzer sichtbar sind, sondern nach Segmenten getargetet werden.
  • Durch die detaillierte Datenerhebung können im Customer-Life-Cycle die Kunden an jedem Touchpoint erreicht werden.

SIXT – Vom Funnel zum Flywheel – Digitales Marketing bei SIXT

Profi-Tipps für eine erfolgreiche Verzahnung von Marketing, Sales und Service sowie eine langfristige Kundenbindung vermittelt Christoph Assmann, Senior Executive Online Marketing von SIXT, in seinem Vortrag. Hier seine wertvollen Hinweise:

  • Fun-Facts zu Beginn des Vortrages: SIXT ist ein über 100 Jahre altes Familienunternehmen. 2007/2008 zum Anfang der Smartphone-Technologie, war SIXT bereits mit einer App am Start.
  • SIXT ist neben Deutschland in 114+ weiteren Ländern präsent.

Flywheel-Marketing ( dt. Schwungrad) – Es ist schwer, in Bewegung zu kommen, dann aber ist das Rad kaum aufzuhalten. Je mehr Menschen das Rad schieben, desto schneller und stärker dreht es sich. Mit diesem Bild im Kopf macht SIXT heute Marketing. Klassisch redet man vom Marketing-Funnel.

Daraus wird bei SIXT Flywheel, damit der Prozess nicht endet und durch eine Reaktivierung in den Prozess kommt. Beim Flywheel Marketing stellt man den Kunden ins Zentrum der Marketing-Massnahmen. Dadurch erhöht man die Anzahl der Touchpoints und man agiert in jedem Bereich kundenzentriert und höchst kundenorientiert.

  • Die Neuerungen der SIXT-App: Die App als Mietwagen-Station nutzen (z.B. zum Starten der Autos etc., als unumgänglich). Nach der Vermietung von Autos ist der Prozess nicht abgeschlossen, sondern der Kunden bleibt im Flywheel.
  • 1,3 Buchung pro Jahr pro Person – zu wenige Tochpoints, um dem Kunden effizient Produkte anbieten zu können. Ziel: Ganzjährig beim Kunden sein. Durch den App-Relaunch wird die Marke durchdigitalisiert.
  • Alte/neue App-Inhalte für mehr Service und mehr Kunden-Tochpoints: Mietwagen, Carsharing-Service, Taxi-Vermittlung, SIXT+ Auto Abo
  • Nicht nur die App ist nun notwendig und unumgänglich, sondern auch das Anlegen eines Profils. Dies ermöglicht die Sammlung mehrerer Daten.
  • Das Produkt (Auto) wird service-übergreifend eingesetzt, z.B. Business Mietwagen als Carsharing-Auto an den Wochenenden. Dies hat eine positive Relevanz in der Community und bei der Zielgruppe und sorgt für eine positive Customer-Experience.
  • Jeder Parkplatz kann dank der App eine SIXT-Station sein, weil die Autos digitalisiert wurden.
  • Bei Google ist SIXT Ride als Taxi-Anbieter integriert.
  • U.a. helfen auch Carousel-Ads bei Facebook die neue Produkte an den Mann zu bringen.
  • Die App ermöglicht auch Partnerschaften, um mehr Kundenwünsche erfüllen zu können (z.B. mit E-Scooter-Anbietern u.ä.)
  • SIXT will sich als Mobilitäts-Dienstleister positionieren, indem es die KUnden-Tochpoints erhöht und die Brand-Wahrnehmung geführt schiftet.
  • Poll-Ads sind bei SIXT auch im Einsatz, durch die die Kunden besser kennengelernt werden. Beim Retargeting erhalten die Kunden entsprechende Angebote.
  • „Show the right customer the right ad with the right product in the right moment.“ – Klingt eindeutig, ist im digitalen Bereich, auch mit Blick auf Datenschutz, nicht immer ganz einfach.
  • Ziel: Use-Cases derselben Kunden erkennen und seine Bedürfnisse erfüllen. (z.B.: Unter der Woche Geschäftskunde, am Wochenende Privatperson in einem anderen Kontext im Holiday-Segment) SIXT versucht, kanalübergreifend die Use-Cases zu erkennen und zu bedienen.
  • Retargeting und Upselling und Cross-Produkt-Nutzung sind wichtige Themen, die ineinandergreifen. (z.B. E-Scooter-Nutzer bei kaltem Wetter mit Carsharing-Angeboten ansprechen)
  • Real-Time-Marketing wird ebenfalls bei SIXT eingesetzt. Zum Beispiel bei angekündigten Bahn-Streikt Push-Benachrichtigung verwenden, um Kunden Mietwagen-Angebote zu zeigen.
  • Idee des Flywheel-Marketings: Möglichst viele Produkte anbieten, die Kunden verstehen und ihn mit den richtigen Produkten versorgen. Wichtig dabei ist, dass es für den Kunden leicht gemacht wird, die Services zu nutzen, er Spass am Produkt hat und insgesamt ein positive Beziehung mit gutem Gefühl zur Marke aufbaut.

Krombacher – So geht Krombacher die Digitalisierung an

Sven Markschläge, Chief Digital Officer von Krombacher, berichtet auf der dritten digitalen OMKB darüber, wie die Marke unter anderem mit der Kampagne „Naturstarter“ die Brand-Digitalisierung erfolgreich vorantreibt. Hier schreiben wir relevante Learnings aus der Session für dich mit:

  • Fun Fact zu Beginn: „Naturstarter“ war das Projekt, mit dem sich Sven bei Krombacher beworben hat.
  • Die Idee dahinter: Das Krombacher Regenwald-Projekt ins Digitale zu transformieren und Crowd Funding zum Pushen des digitalen Wandels einzusetzen.
  • Der digitale Wandel muss sowohl technisch, hauptsächlich aber menschlich und als Mindset-Shift stattfinden.
  • Förderungswürdige, kreative, ökologisch nachhaltige Projekte wurden von Krombacher ausgesucht und gefördert.
  • Die Herausforderungen: Unterschiedliche Zielgruppen: Gründer und Nutzer von Projekten zusammenbringen.
  • Der Mensch stand bei diesem Funding-Projekt von Krombacher im Mittelpunkt.
  • 214 Projekten wurden im Rahmen des Projektes umgesetzt. Aus dem anfänglichen 500.000 Euro wurden über 4 Mio. Unterstützung zum Ende hin.

Sven ist besonders stolz darauf, dass bei Krombacher der Mensch und die Natur sowie der Nachhaltigkeits-Gedanken im Mittelpunkt stehen (Ökologie vs. Ökonomie). Wichtig sowohl bei der digitalen Transformation als auch bei Naturschutz ist es, die Menschen mitzunehmen und zu begeistern und Out-of-the-Box kreativ zu denken.

Wort und Bild Verlag | Q&A Session mit CEO Andreas Arntzen

Andreas Arntzen, ehemaliger Budesliga-Hockeytorwart ist heute im Verlags- und Mediengeschäft aktiv. Zurzeit ist er Vorsitzender, Sprecher und Geschäftsführer des Wort & Bild-Verlags (Herausgeber der Apotheken-Umschau). Aktuell baut er ein deutsches Apothekenportal auf, das für 82 Mio. User Deutschlandweit erreichbar sein soll.

Die Highlights der Q&A Session im Überblick:

  • Der Gesundheitsminister hat mit Google zusammen bekanntgegeben, dass es ein Misszustand in Deutschland gibt, dass es aktuell keine relevanten Informationsträger im Bereich Gesundheit gibt. Das stimmt natürlich nicht: Der Wort & Bild Verlag arbeitet mit Experten aus der Medizin. Nullfehler-Toleranz in der Gesundheitsinformation ist Pflicht. Das Gesundheitsministerium hat mit Blick auf Medienneutralität und Pressefreiheit kein Recht darauf, in Suchmaschinen ganz vorne zu stehen.
  • Zero-Klick-Searches als Problematik: Die Macht von Google hat diese Macht als Monopolist in sich. Vielfältige Informationsquellen sollten bevorzugt werden. Ob das Google-Algorithmus das leistet, bleibt fraglich.
  • Seriöse vs. unseriöse Quellen erfordern einen initialen Selektierungs- und Qualifizierungsprozess. Verlässliche Information soll sichtbarer gemacht werden. Der korrekte Vorgang wäre hier, nit den richtigen Personen zusammen nach Lösungen finden.
  • Mehr digitaler Content (auch Corona-bedingt) wurde erforderlich und wurde eingefordert und umgesetzt. Die Transformation war nötig, Corona hat den Prozess nur beschleunigt. Die Verlagsmitarbeiter haben die Mischung aus Analog und Digital akzeptiert und sich verinnerlicht.
  • Anspruch früher wie heute: Komplexe Gesundheitsinformationen leicht verständlich wiedergeben.
  • Wandel: Gesundheit bedeutet heute immer mehr Prävention und „Gesundbleiben“ als Behandlung.
  • Jeder Online veröffentlichte Text muss zum Lesen einladen, muss positiv anfangen und positiv enden, soll kritische Stellen beleuchten. Digitalisierung im Gesundheiutswesen soll positiv aufgenommen werden.
  • Über 10.000 Apotheken-Websites (Domains) sind im Besitz des Verlags.
  • Das E-Rezept wird die Apothekenlandschaft sicherlich deutlich verändern.
  • Ein Marketplace ist nicht im Aufbau, der Verlag konzentriert sich darauf, das klassische Geschäft der Informationserstellung fortzuführen.
  • Der Verlag hat ein Krisenstab mit Ärzten aufgestellt und trotz der Pandemie erfolgreich.
  • Podcasts und Newsletter sind neue Projekte des Verlags. Im Mittelpunkt stehen eher Partnerschaften und weniger die Monetarisierung. Wenn ein Anbieter eine Daseinsberechtigung hat, wird es sich auch Wege zur Finanzierung finden.
  • Qualität steht bei der Content-Erstellung im Wort & Bild Verlag an erster Stelle. Klare, evidenzbasierte, seriöse Gesundheitsinformationen werden produziert und verbreitet.
  • Sogar Channels wie Clubhouse und TikTok sind in der Planung. Erst seit 5 Jahren hat der Verlag ein Social Media Team. Man kann aber als seriöser Anbieter nicht auf jeden Zug aufspringen, sondern beobachten und evaluieren, was Sinn macht.
  • Andreas begrüsst Wettbewerb, weil erst Wettbewerb die eigene Leistung visibel macht und Verbesserungen forciert. Der Anspruch ist, im Wettbewerb Nr.1 zu sein.
  • DoctorBox ist ein junges digitales Unternehmen im Gesundheitsfaktor, die Gesundheitsakten sicher und datenschutzkonform speichert. Als strategischer Investor ist hier der Wort & Bild Verlag eingestiegen.
  • Der Bereich Digital-Health ist enorm dynamisch und wird sicherlich stark weiter wachsen. Deshalb sind hier aktuell gute Ideen und Investitionen sinnvoll.
  • Andreas war damals dafür. Mobile.de zu kaufen, aus dem Deal wurde dann nichts. Die Attraktivität war erst durch die Auktion entstanden. Der Wert von digitalen Projekten zu erkennen, fällt klassischen Verlagen teilweise noch schwer.
  • Fehler zu machen, ist wichtig für den Erfolg, weil man aus Fehlern Learnings ziehen kann. Wichtig ist nur, denselben Fehler nicht mehrmals zu machen und eine Aufwärts-Lernkurve sicherzustellen.

Torben, Lucie und die gelbe Gefahr (TLGG) – Q&A Session mit CEO Christoph Bornschein

Als Gründer und Geschäftsführer der Agentur für Digital Business TLGG und der TLGG Consulting GmbH ist Christoph Bornschein für grosse Marken weltweit tätig. In der Q&A-Session auf der digitalen OMKB am 25. März 2021 gibt er unter anderem folgende wertvolle Tipps rund um den digitalen Wandel von Marken und Unternehmen:

  • Christoph nutzt Twitter und andere Nachrichten-Quellen aktuell weniger aktiv, um sich mit einem positiven Mindset ganz auf seine Projekte konzentrieren zu können.
  • Nach New York steht für Christoph die Expansion nach Asien auf dem Plan.
  • Die Corona-bedingten Reiseeinschränkungen erschweren den kulturellen Austausch im Business-Bereich auch für den TLGG-Gründer.
  • TLGG vereint mehrere Geschäftsmodelle im operativen und strategischen/beratenden Bereich. Corona macht die Arbeit pragmatischer und fordert einen erhöhten kreativen Einsatz.
  • Der deutsche Mittelstand und auch Konzerne legen den Schwerpunkt Corona-bedingt deutlich auf den digitalen Wandel („eine Dekade in einem Jahr“). Bei Unternehmen, die die Chance ergreifen (z.B. B2B E-Commerce), gibt es Aufholeffekte. Im Bereich der Prozessautomatisierung und des Prozessverbesserung legt die Pandemie vielen Maschinenbauern etc. die Kurzarbeit noch Steine in den Weg und bremst Entwicklungen ab. Christoph sieht keine branchenübergreifende konsistente Entwicklung. U.a. die Bankenwelt macht extrem viel Catch-up in der Digitalisierung, während viele Unternehmen im Mittelstand noch von Corona gelähmt sind und sehen sich gezwungen, strategische Planungen zu vertagen.
  • Das Erhalten des Status-quo scheint für viele Unternehmen im Momewnt wichtiger zu sein, als in Innovationen zu investieren.
  • Thema Technologie im Schulwesen: Anstrengend bis unlösbar, meint Christoph. Hardware-Investitionen lösen das Problem nicht. Dieses fängt bereits bei der Ausbildung der Lehrer an und reicht bis zu mangelnden Weiterbildungsmöglichkeiten im Bereich des Digitalen. Es ist in Deutschland eine riesige Innovationsstau zu beobachten.
  • Start-ups sind der Mittelstand der Zukunft! Deutschland muss hier viel aufholen.
  • Der deutsche Handel leidet unter dem Problem der aktuellen Industriestrategie: Geld fliesst eher in Projekte, die schon da sind, anstatt ins Neue zu investieren.
  • Innenstädte in einer Post-Covid-19-Welt werden sich verändern müssen. Lokale Stores müssen digital werden, digitale E-Commerce-Anbieter könnten vermehrt in lokalen Storen Präsenz zeigen, um ihren Kunden ein „Touch-and-Feel-Erlebnis“ als USP zu bieten.
  • Eine Marktplatz-dominierte E-Commerce-Landschaft könnte die Zukunft sein, ergänzt durch Speciality- und High-Quality-Anbieter.
  • „Datenschutz made in Europe“ ist teilweise sicherlich ein Exportschlager. Auf Werte-Ebene ist er erfolgreich, in der Umsetzung wurde er jedoch enorm kompliziert gemacht, was wiederum ein Nachteil ist.
  • CRM wird mit Blick auf Privacy-Richtlinien immer wichtiger für Unternehmen. Wer bis jetzt First-Party-Daten nicht erhoben hat, wird seinen Rückstand nicht mehr aufholen können. Bestandskunden-Bindung und -übertragung aus dem Offline- in den Online-Bereich wird immer wichtiger (nach dem Motto „Kunden kaufen dort ein, wo sie sich verstanden und wohl fühlen“).
  • Die Mischung aus Kreativität in der Umsetzung und der Implementierung von Technologie ist ausschlaggebend.
  • Der Digital-First-Gedanke wird sich umsetzen (sprich „YouTube-Videowerbung im TV“ und nicht umgekehrt).

Damit schliessen wir den ersten Konferenztag hier auf der dritten digitalen OMKB. Wir hoffen, du konntest viele Learnings für dich mitnehmen. Danke fürs Mitlesen, denk an unseren Hashtag-Challenge (einen Beitrag mit #OMKB in einem Social-Media-Kanal deiner Wahl posten und ein Gratis-Ticket für die nächste OMKB im Sommer 2021 gewinnen) und bis morgen!

Die Tagesschau auf TikTok: Eine Marke für alle Generationen

Patrick Weinhold, Redaktionsleiter Social Media zeigt auf der virtuellen OMKB, wie die Tagesschau auf TikTok neue Zielgruppen targetet. Sowohl dann, wenn du dich für die Erschliessung eines neuen Publikums über diesen jungen Social-Media-Kanal interessierst als auch dann, wenn du ganz neu bei TikTok durchstarten möchtest, ist diese Session sicherlich interessant für dich. Nachfolgend liest du die Zusammenfassung:

  • Teil der Strategie ist es, die Fernsehmarke „Tagesschau“ mit der digitalen Ausspielung zu verweben. Dies passiert in agilen Strukturen.
  • Die Tagesschau als klassische Fernsehmarke ist eine Form deutscher Kultur. Innovationen waren bei der Tagesschau immer ein Thema, jedoch mit dem alleinigen Schwerpunkt Fernsehen. Innovation über Jahrzehne hinweg bezog sich vor allem auf das Optische. Seit November 2019 ist die Tagesschau auch bei TikTok.
  • TikTok ist wegen des chinesischen Hintergrundes im Unterschied zu Instagram und Facebook eher umstritten, was den Start etwas erschwerte. Es gab aber auch viel Lob dafür, Mut zu zeigen und als erste Medienmarke bei TikTok mitzumachen.
  • Studien der Medienforschung haben gezeigt, dass es sich lohnt, bei TikTok dabei zu sein, sodass die Tagesschau es auch als sinnvoll erachtete, in der App durchzustarten.
  • Als klassische Medienmarke musste sich die Tagesschau auf TikTok neu erfinden und die Plattform, die mit viel Humor, Musik und Kreativität agiert, für sich zu nutzen.
  • Auf TikTok dabei zu sein, ist auch Teil einer globalen Strategie: Jüngere Zielgruppen sind mit dem klassischen Format nicht zu erreichen. Um zu Überleben, muss die Marke auf Kanälen präsent sein, auf denen sich das Publikum der Zukunft unterwegs ist.
  • Klassische Vorgehensweise der Tagesschau bei strategischen Moves: Ein Projektteam ermittelt Chancen und Risiken. Im neuen Nachrichtenhaus steht nun das Digitale im Mittelpunkt. Im Innovationslabor finden moderne, agile Prozesse statt. Das Image der Tagesschau soll nahbarer werden, um für die junge Generation auch ein verlässlicher Partner zu sein.
  • Viele andere Brands gründen neue Marken für die neuen Zielgruppen. – „Tagesschau bleibt aber Tagesschau“
  • Die Tagesschau bei TikTok will unterhalten und informieren. Der Auftritt ist frisch, die Postings sind mit einem Augenzwinkern zu verstehen.
  • Dem Social-Media-Team ist es gelungen, die klassische Nutzerpyramide auf dem Kopf zu stellen: Es sind in der digitalen Community der Tagesschau mehr jüngeren Menschen und speziell bei TikTok mehr Frauen als Männer dabei.
  • Doppelstrategie: Nachrichten + X (X steht immer für etwas Kanalspezifisches)
  • Nachrichten: werden nicht einfach 1:1 aus dem TV übernommen, sondern für die Plattform kuratiert und zielgruppenorientiert aufgesetzt.
  • Tagesschau als Faktenchecker: Fake News werden auch thematisiert, aufgedeckt und widerlegt – im neuen, jungen, lockeren Tagesschau-Stil.

„Wir können unsere Nachrichten trotzdem nicht tanzen, sondern müssen sensibel mit dem Thema Nachrichten umgehen.“

  • Um an Challenges teilzunehmen und Trends von TikTok mitzunehmen, werden die bekannten Persönlichkeiten der Tagesschau von ihrer Funktion als Nachrichtensprecher und Journalist gelöst. So kann die Formatentwicklung funktionieren und die Seriosität der Format beizubehalten.
  • Community-Management wird im TikTok-Team der Tagesschau auch gross geschrieben.
  1. Leadsatz entwickeln, auf Augenhöhe mit der Zielgruppe
  2. Community einbeziehen
  3. Content-Plan als fester Bestandteil
  4. Erfolge messen, KPIs im Blick behalten
  5. Die Community ernst nehmen

T-Systems – Growth Hacking LinkedIn

In dem Vortrag von Björn Radde, Head of Digital Marketing von T-Systems International, geht es darum, wie professionelles Personal-Branding bei LinkedIn funktioniert. Hier erfährst du die Growth-Hacking-Tipps von Björn für mehr Kontakte, Follower, Engagement und Sichtbarkeit im weltweit grössten beruflichen Social-Media-Netzwerk:

  • Bei LinkedIn bietet die Marke Trainings, Content, die die Mitarbeiter für sich personalisieren können, und die nötige Technologie an.
  • Das Personal Branding von Mitarbeitern wird für Unternehmen immer wichtiger, weil Personen mehr Reichweite haben, als Corporate Accounts. Deshalb sollten Unternehmen ihre Mitarbeiter animieren, bei LinkedIn ihre Profil zu pflegen und zu pushen und somit das Unternehmen zu promoten.
  • Warum sollte man bei LinkedIn dabei sein? Um Kontakte zu pflegen, um zu lernen, um Self-Marketing zu betreiben usw.
  • LinkedIn hat 3 neue User jede Sekunde und ist somit eine der am schnellsten wachsenden Plattformen.
  • Im Rahmen von Growth Hacking werden kleinere Tests im Sinne von grösseren Optimierungsansätzen durchgeführt. Heisst: Auch kleinere Massnahmen helfen dabei, die eigene Personal Brand zu pushen.

Growth-Hacking-Tipps zur LinkedIn-Profiloptimierung:

1. Profil ordentlich befüllen, pflegen und up to date halten (Job-Titel, Profilbild, Highlights, Informationen über dich, Aktivitäten, Feature Section) Nutze überall Call-to-Actions.

2. Pronounciation-Funktion nutzen und auch hier CTA einsetzen.

3. Experience Section nutzen mit relevanten Keywords und auch Media-Information einsetzen

4. Recommendations Section nutzen: Gib Empfehlungen für andere ab, frage aber auch durch den entsprechenden Button nach Empfehlungen für dich.

5. Die LinkedIn-Profile-Strength stärken, denn diese ist wichtig für den Algorithmus.

6. Die richtige Personen über die Suche finden, um das eigene Network zu erweitern. Fremde immer mit personalisierten Nachrichten und nicht „verkäuferisch“ ansprechen. Etwas Unverbindliches, was man gemeinsam hat, ist immer ein guter Aufhänger zum Connecten.

7. Auf Unternehmensseiten findet man auch relevante Personen, denen man Kontaktanfragen schicken kann. Ausserdem kann man auch über Reactions unter beliebten, themenrelevanten Posts identifizieren.

8. Die Geburtstagsliste nutzen: Den Personen gratulieren, auch wenn du nicht im Sales-Bereich tätig bist. LinkedIn bewertet diese Interaktion positiv und dies stärkt euer Profil.

9. Abwesenheitsmitteilung bei LinkedIn einstellen und hier auch CTAs einbauen.

10. Passives Waschen: Für die Community relevante Content-Pieces posten. Aufbau von organischen Posts: Fange mit einer Frage oder einer kontroversen Aussage an, tagge Personen und Unternehmen, nutze optische, psychologische Elemente wie Bilder, Logos u.ä.

11. Nicht nur Engagement ist relevant auf LinkedIn, sondern auch die Verweildauer auf Profilen und Postings. Kreiere Content, den die User gerne und lange konsumieren.

12. Versuche nicht, direkt Produkte zu verkaufen, sondern fange mit einer unverbindlichen Anfrage an und binde deine Zielpersonen mit regelmässigen Nachrichten und relevanten Inhalten, um den Trust zu erhöhen.

13. Browser-Extensions als Tools für LinkedIn (Vorsicht hier mit Extensions, die LinkedIn nicht mag!): Crystal, Phantom Buster usw.

14. Social Selling-Index von LinkedIn im Blick behalten, um zu sehen, wir stark das eigene Profil ist. Ab einen Wert von 80 gilt euer Profil als richtig stark. Je höher der Index, desto grösser die Reichweite deiner Posts.

15. In der LinkedIn-App kann man QR-Codes generieren und in Präsentation einbauen.

„Networking ist Arbeit. Du musst hier Zeit investieren – und die nötige Leidenschaft mitbringen.“

Facebook – Discovery Commerce: Wie können Unternehmen ein nahtloses Shopping-Erlebnis kreieren?

Wie die Digitalisierung auf das Konsumverhalten der Nutzer auswirkt und wie Unternehmen die neuen Herausforderungen begegnen können, zeigt Kai Herzberger, Group Director DACH bei Facebook in seinem Talk. Erfahre jetzt, wie Discovery Commerce deiner Marke helfen kann, die Nähe zum Kunden im digitalen Einkaufsprozess herzustellen und das Shopping-Erlebnis für mehr Conversion und eine starke Kundenbindung zu optimieren:

  • Wie hat die Pandemie das Einkaufsverhalten verändert? Heute gibt es noch mehr Möglichkeiten, mit Marken in Kontakt zu treten. Dies beeinflusst die Customer Journey, denn die Touchpoints vermehren sich rasant. Die Herausforderung für Unternehmen besteht darin, in dem Flut von Touchpoints herauszustechen.
  • Die Transformation des Online-Commerce expandiert seit ca. 2010. In der Pandemie ist der Wachstum noch stärker geworden.
  • Impulskauf als Trend wird imemr bedeutender. Wir suchen nicht mehr danach, was wir kaufen wollen, sondern wir kaufen das, was uns angezeigt wird. 47% der Nutzer entscheiden sich innerhalb eines Tages, ob sie ein Produkt online kaufen. Gleichzeitig sagen 83% der Nutzer, dass sie neue Produkte online gefunden haben. Die erste Instanz, in der man Produkte erlebt, ist das Internet.
  • Das Thema Kaufen ändert sich: Nutzer schauen sich immer mehr an, wo ist der Customer Journey-Prozess schneller und einfacher (hier spielen Pagespeed und die Komplexität des Kaufprozesses von Bedeutung).

„Die Konsumenten gehen nicht mehr einkaufen, sondern sie sind immer am Einkaufen. Dies ist das zentrale Element von Discovery Commerce.“

  • Discovery Commerce wird von drei Themen vorangetrieben: Relevanz, Influence, Reduzierung der Friktion (Simplifikation)
  • 96% der Nutzer verwenden das Internet als Inspirations-Quelle. 42% kaufen ein Produkt aufgrund von Impulse, die sie online erreichen.
  • Friends & Family und Influencer sind wertvolle Multiplikatoren, die Marken auch privat in Szene zu setzen.
  • „Nutzer entdecken Produkte über ihre Community.“
  • Die Friktion muss minimiert werden, um den Kaufprozess so einfach und schnell wie möglich zu machen.
  • Sociale Medien und Discovery-Commerce: Onlineshopper sagen, dass sie in den sozialen Kanälen die meiste Inspiration finden.
  • 83% der Nutzer sagen, sie hätten neue Produkte bei Instagram entdeckt.
  • Erfolgreiche Brands kreieren Nachfrage durch Inspiration und das Erlebnis der Entdeckung (Discovery). Diese Brands folgen einem Online-First-Approach.
  • Voller Fokus auf den Menschen (Kunden) und Agilität sind hier relevante Faktoren.
  • Das Thema „Machine Learning“ spielt im Discovery Commerce eine wichtige Rolle.
  • Mehr als fünf Klicks in der Customer Journey bis zum Kauf sind zu viele.
  • Lass deine Produkte deine Kunden finden und nicht umgekehrt.

MC FITTI – Influencer Q&A Lunch Talk

Moderator, Autor, Schauspieler, Synchronsprecher, Rapper und mehr – MC FITTI, der medialer Multitalent mit zahlreichen Touchpoints gibt im Rahmen einer lockeren Q&A-Session auf der virtuellen OMKB wertvolle Einblicke in das Thema „Influencer-Marketing“. Erfahre hier, welche Tipps er für Unternehmen und Marken parat hat:

  • Für MC FITTI ist es wichtig, sich persönlich weiterzuentwickeln, anstatt als Marke „künstlich gemacht“ zu werden. Deshalb sind kreative Pausen sehr wichtig für ihn.
  • Nach folgenden Kriterien sucht er Unternehmen aus: Die Marke muss zu ihm passen, er geht mit Unternehmen Kooperationen ein, die er persönlich gut findet und mit deren Produkten er sich identifizieren kann und sich nicht verstellen muss.
  • Die veränderte Medienlandschaft, in der Hip-Hop-Künstler heute unterwegs sind, ist für MC FITTI bekanntes Terrain und er versucht mit kleinen Mitteln anspruchsvolle Aktionen durchzuführen und seine neuen Projekte organisch wachsen zu lassen.
  • Für MC FITTI ist Instagram der Social-Media-Kanal Nummer 1. Bei TikTok muss er noch seine Positionierung finden, bevor er voll einsteigt. Was er an der Plattform spannend findet, ist die Spontaneität des Channels.
  • Fehler, die Unternehmen im Umgang mit ihm als Influencer machen können: Ihre Hausaufgaben nicht erledigen, heisst, seinen Stil und seine Werte nicht zu kennen. Er schätzt es sehr, individuell und authentisch angesprochen zu werden.
  • Von der Zusammenarbeit mit Unternehmen profitieren Influencer mehrfach: Sie erzielen eine grössere Reichweite und ihre Personal Brand erfährt einen massiven Push. Unter anderem darauf können Unternehmen in der Akquise von Influencern aufbauen.

Ryte – Q&A Session mit CEO Marcus Tandler

Marcus Tandler, SEO-Experte der ersten Stunde und Co-Founder / Managing Director des international erfolgreichen Online-Marketing-Tools Ryte, ist Online-Marketer aus Leidenschaft. In einer einstündigen Q&A-Session mit Think11-Geschäftsführer Schahab Hosseiny beantwortet er Fragen rund um alte und neue SEO-Trends. Das Gespräch kannst du hier in komprimierter Form mit- und nachlesen:

Q: SEO ist Peoples Business, vieles läuft in der Szene über Kontakte. Wie organisieren sich SEOs in einer Zeit, in der live Konferenzen Corona-bedingt entfallen?

A: Es existiert zum Beispiel eine Oktoberfest-Alumni-Gruppe bei Facebook. Das ist auch die einzige Facebook-Gruppe, in der Marcus aktiv ist.

Q: Was war für Marcus die Motivation, bei Clubhouse einzusteigen?

A: Durch die Pandemie fehlt es einem, sich mit anderen Leuten auszutauschen. Vor Corona fanden fachspezifische Gespräche beim Mittagstisch oder in den Pausen von Live-Konferenzen statt. Clubhouse ist dafür aktuell ein adäquater Ersatz. Für Android- und Microsoft-User werden die SEO-Diskussionsrunden, an denen Marcus teilnimmt, gestreamt.

Q: Webdesign, SEO, Ästhetik, UX – wie ist das Verhältnis heute und was ist heute für den Webseiten-Erfolg wichtiger?

A: Marcus selbst kam ursprünglich über das Webdesign zur SEO. Richtiges Webdesign und UX sind heute essentiell, denn das Halten und Begeistern von Nutzern mithilfe einer Mischung aufeinander abgestimmter Faktoren aus allen Bereichen (Design, Technik, UX) am wichtigsten. Man kann und sollte diese Bereiche nicht voneinander trennen.

Q: Kann man heute mit generischen Domains noch Erfolge erzielen?

A: Marcus kennt aus den SEO-Anfangszeiten noch Expired Domains. Er hat über 10.000 Domains durchgecyclet. Zu Höchstzeiten hat er 30-40 Domains am Tag registriert. Der Nachhaltigkeits-Gedanke kam bei ihm erst später. Heute konzentriert er sich auf Ryte, alle anderen Domains hat er verkauft, manche unterhält er noch zu Testing-Zwecken. Er hält .com-Endungen für einen hohen Qualitätsaspekt.

Q: Macht das Thema Expired Domains für SEOs heute noch Sinn?

A: Das kommt auf den Fokus an. Marcus scrapt noch ab und zu Domains und kauft und verkauft diese. Es geht ihm nicht nur darum, generische Expired Domains zu kaufen, sondern darum, themenrelevante Domains zu finden.

Q: Thema: NGOs und soziale Verantwortung mit Blick auf „Ryte Impact“ – wie sieht Marcus das Thema für sich als Unternehmer?

A: Für ihn ist das ein Thema der Menschlichkeit und nicht des Unternehmertums. Marcus schätzt sich selbst sehr glücklich. Er war zu Anfang seiner SEO-Karriere zur richtigen Zeit an der richtigen Stelle. Er konnte sein Hobby zum Beruf machen, wofür er sehr dankbar ist. Irgendwann stellte er sich selber die Frage, wie er auch anderen helfen kann. Er wollte nicht einfach spenden, sondern aktiv mithelfen. So ist er bei der Münchner Tafel eingestiegen und hat eine Woche lang mitgemacht. Er hat dann seine Community für den guten Zweck begeistert und aktiviert, indem er „Betrunken Gutes tun“ und ähnliche Projekte ins Leben gerufen hat. Ryte sucht im Moment nach NGOs, die Unterstützung benötigen. Die Mitarbeiter von Ryte setzen sich im Rahmen einer sogenannten fest eingeplanten Self-Developement Time selbst für gute Zwecke ein.

Q: Thema „Cyber Security“ – durch die Komplexität von Content Management Systemen ist die Angriffsfläche für Cyber-Attacken grösser geweorden. Wie sieht Marcus als SEO das Thema Cyber Security?

A: Für normale User gibt es keine vollständige Sicherheit. Bei WordPress sollte man zum Beispiel immer die neueste Version verwenden, immer updaten und nicht mitsenden, welche Version man verwendet. Ein häufiges Cyber-Security-Problem ist beispielsweise, dass Daten ungeschützt auf Servern abgelegt werden. Absolute Sicherheit gibt es nicht, man sollte alles tun, was man tun kann, um sich zu schützen.

Q: Wie schützt man sich vor Bad Bots am besten?

A: Bad Bots sollte man nicht ausschliessen, sondern identifizieren und über Honeypots füttern. Wenn man Bad Bots ganz ausschliesst, finden sie neue Wege, in Systeme reinzukommen.

Q: Wie ist der Eindruck von Marcus von der Marketing-Tool-Landschaft aktuell?

A: Die Tool-Anbieter profitieren stark von der Corona-Welle. Marc denkt, dass gute Seiten, die den Fokus auf den Kunden legen, immer erfolgreich sein werden. Tools sind lediglich eine Ergänzung zur menschlichen Komponente anzusehen.

Q: Ryte hat eine Studie über die Core Web Vitals veröffentlicht, mit dem Ergebnis, dass deutsche Webseitenbetreiber immer noch nicht gut genug aufgestellt sind. Ist das heute noch aktuell?

A: Ja, absolut. In 95% der Fälle werden Basics nicht erledigt. Oft werden immer noch banale Fehler gemacht. Deshalb sind Themen wie beispielsweise Snippet-Optimierung immer noch SEO-Alltag. Ein solides Fundament zu haben, ist für SEO essentiell. Erst mit guten Basics kann man richtig viel erreichen.

Q: Wie steht Marcus zu Content Delivery Networks?

A: Alles, was Websites schneller macht, sollte man selbstverständlich nutzen.

Q: Google Zero Clicks – Zweidrittel der Suchanfragen finden auf Google statt – was hält Marcus davon?

A: Man muss diese Zahl relativieren. Null-Klick-Suchen sind nicht wertlos für Webseiten. Er findet, dass das ganz normale Suchverhalten diesen Wert natürlich mit sich bringt. Beispiel: Bei lokalen Suchen reicht es, wenn der Nutzer die Kontaktdaten bei Google findet und offline die Services in Anspruch nimmt (z.B.: Restaurants, Friseure u.ä.). Was Unternehmen verstehen sollten: Das beste Ergebnis kann auch ein Ergebnis ohne Klick sein. Google schuldet SEOs und Unternehmen gar nichts. Null-Klicks bedienen die Nutzer und das sollte für alle, die sich mit SEO beschäftigen am wichtigsten sein.

„Konzentriere dich darauf, was du beeinflussen kannst. Weniger meckern, mehr tun!“

Marcus Tandler

Google’s Core Updates – was passiert da eigentlich?

Anke Probst, Principal SEO bei XING, spricht auf der dritten virtuellen OMKB über die letzten Google-Core-Updates und deren Auswirkungen: Welche Updates hatten die stärkste Auswirkung? Wie analysiert man diese Auswirkungen und worauf sollten sich SEOs zukünftig gefasst machen? Hier Ankes Input zum Thema:

  • Google Core Updates stellen die Weiterentwicklungen des Google-Algorithmus dar. Diese Entwicklungen finden tagtäglich statt, man merkt sie in der Regel aber nicht. Die grossen Updates (Core-Updates) werden häufig angekündigt und bringen grosse Shifts mit sich.
  • Es dauerst meist mehrere Tage, bis grosse Core Updates ganz ausgerollt sind und ihre Wirkung entfalten können.
  • Spamming funktioniert im Bereich SEO heute natürlich nicht mehr. Auch Inhalte sind für Google immer wichtiger geworden. Das nächste grosse Update stelte das E.A.T.-Pronzip in den Mittelpunkt. Heute dreht sich die Optimierung um Page Experience und User Experience.
  • Der Google Algorithmus lernt ständig und passt sich entsprechend des User-Verhaltens an.
  • Man sollte sich mit den Google-Richtlinien auseinandersetzen und sich auch die Basic-Fragen im Bezug auf Content stellen.
  • Ein guter Gedankensprung stellt folgender dar: Vergleiche deinen Online-Content mit Offline-Content, was die Qualität angeht.
  • Inhaltlich Vertrauen schaffen und sich als Autorität positionieren sind wichtige Trust-Faktoren und relevant für das Ranking.
  • Man sollte den Anspruch haben, die Erwartungshaltung der User zu beachten.
  • Die Quality Rater Guidelines von Google unbedingt lesen und die Hinweise von Google beachten. Die Learnings daraus kann und sollte man auf die eigene Website übertragen.
  • Die Suchintention ist einer der wichtigsten Faktoren im Ranking-Game von Google. Deshalb sollte man sie verstehen und bedienen.
  • Die Erwartungshaltung der Nutzer sollte man ebenfalls verstehen und ein Versprechen geben und dieses auch einlösen.
  • Wenn man den User enttäuscht, steigt entsprechend die Bounce Rate.
  • „Fully Meet“ im Bezug auf die Quality Rating Guidelines von Google ist das Ziel.
  • Wenn eine Webseite infolge von Google Updates abstürzt, sollte man zunächst auf Verzeichnis-Ebene Analysen durchführen. Danach sollte man den Traffic anschauen. Traffic ist dabei ein stärkerer KPI als die Sichtbarkeit. Die nächste Anlaufstelle in der Analyse ist die Google Search Console.
  • Man sollte sicherstellen, dass der Kunde mit den Angeboten auf einer Website umgehen kann. Dazu gehört auch, dass die Webseite technisch reibungslos funktioniert.
  • Google arbeitet ständig daran, auf Webseiten Signale für User-Freundlicher zu finden und den eigenen Algorithmus weiterzuentwickeln. Hierfür testet die Suchmaschine jegliche Seiten. Deshalb werden nicht unbedingt immer die besten Seiten ganz oben ranken.
  • SEOs, die nicht ursprünglich aus dem IT-Bereich kommen, sollten eng mit Entwicklern zusammenarbeiten, anstatt selbst zu versuchen, Webseiten technisch anzupassen.
  • Themenpriorisierung und Fokussierung sind relevante Themen im Umgang mit Google Core Updates.
  • Felddaten und Page Speed immer im Blick behalten.

Live-Blog zur dritten virtuellen OMKB – das Fazit des Content-Teams

Zwei intensive Konferenz-Tage mit hochkarätigen Speakern aus unterschiedlichen Bereichen des Digital-Marketings liegen hinter uns. Von den vielen Tipps und Learnings, die wir an dieser Stelle komprimiert für dich festgehalten haben, kannst du nun direkt in deiner täglichen Arbeit profitieren – auch, wenn du bei der Konferenz-Übertragung nicht dabei sein konntest.

In den nächsten Tagen, Wochen und Monaten werden wir unsere Aufzeichnungen für dich kuratieren und für diverse Kanäle wie das Think11-Magazin, YouTube und Spotify und kanalspezifisch aufbereiten. Ob als Video, Text oder Podcast – du entscheidest, in welcher Form du unsere Inhalte konsumierst.

Wir freuen uns, dich auf der nächsten OMKB im Publikum begrüssen zu dürfen. Bis es soweit ist, halten wir dich über unseren Newsletter über das kommende Line-up im Sommer gern auf dem Laufenden. Melde dich für unseren OMKB-Newsletter jetzt an!